Wer vom Auto weg, aber Mobilität ermöglichen will, muss die Alternativen fördern: Fuß, Fahrrad und den ÖPNV. Fußgänger*innen brauchen Platz sowie sichere und barrierefreie Verbindungen. Sie suchen oft ruhige Zonen und freuen sich über zügige Querungsmöglichkeiten im Kontakt mit Fahrrad- und Autoverkehr. Fahrradfahrer*innen wiederum brauchen ausreichend breite und alle wichtigen Ziele, Orte und Ortsteile, Einrichtungen usw. verbindende Wege ohne den für sie besonders gefährlichen Autoverkehr. Wo sie Autostraßen queren, sind ebenfalls zügige und sichere Überwege nötig – bestenfalls mit Vorfahrtsberechtigung für die Zweiräder. Zudem freuen sich Radler*innen über gute Abstellanlagen, Lastenradleihsysteme und manche kleinteilige Verbesserung mehr. Der für bessere Fuß- und Fahrradverhältnisse nötige Raum kann nur aus dem bisher für Autos vorbehaltenen Straßenraum gewonnen werden. Eine Verkehrswende muss den Autoverkehr also massiv einschränken und zumindest aus sensiblen Zonen wie Ortszentren und rund um Grundschulen, Kindergärten, Krankenhäuser usw. ganz verbannen.
Komplizierter sieht die Situation beim ÖPNV aus. Hier braucht es sehr viele unterschiedliche Maßnahmen. Das erste gleicht dem, was auch für Fuß und Rad nötig ist: Platz – für schnelles Durchkommen (eigene Fahrspuren), für mehr Haltestellen, für bequeme, überdachte und barrierefreie Ein- und Umstiegszonen und vieles mehr. Dann müssen viele Linien verstärkt und Strecken neu geschaffen oder reaktiviert werden. Es braucht intelligente Konzepte für die Anbindung auch der peripheren Räume, um die Menschen dort nicht hängen oder weiter auf das Auto angewiesen zu lassen. Der ÖPNV muss insgesamt leistungsfähiger werden, soll er tatsächlich relevante Mengen an Menschen vom Auto wegholen. Alles zusammen führt zu einem klaren Fazit: ÖPNV muss im Kern auf ein leistungsfähiges und bequemes System setzen – und das ist der Schienenverkehr, im Nahbereich in Form von Straßenbahnen bzw. der speziellen Form der RegioTram. Wer nur auf Busse, Anrufsammeltaxis usw. setzt, mag es gut meinen. Aber all diese Fahrzeugarten schaffen nicht mehr als Zubringerdienste und Lückenschluss.
Diese Informationen soll nicht zeigen, dass eine Verkehrswende weg vom Auto führen muss. Das wird vorausgesetzt. Die fatalen Wirkungen von Autos beim Flächenverbrauch, Unfallgefahren, Feinstaub durch Reifen- und Bremsabrieb, Rohstoffverbrauch bei der Produktion, Lärm und vielem mehr sind bekannt und würden sich durch die Umstellung auf einen anderen Motor nicht ändern. Nur ein Weg vom Auto kann helfen.
Auf dieser Seite soll vielmehr begründet werden, warum die Straßenbahn bei der Stärkung des ÖPNV die wichtigste Rolle spielen muss. Sie ist bei Leistungsfähigkeit, Komfort, Flächeneinsparung und geringen Emissionen weit überlegen.
Links zu Straßenbahnen
- Warum eigentlich Straßenbahn? Häufig gestellte Fragen
- Seite zu Busse und Bahnen auf verkehrswende.siehe.website
Der VW vertut ständig Chancen, auf die Produktion anderer Verkehrssysteme umzusteigen. So verzichtete er im Jahr 2000 bei der Übernahme von Skoda auf die dort bestehende Zugproduktion, sondern übernahm nur die Autosparte.
2014 stellte VW ein Elektro-Lastenrad vor, stieg aber nicht in die Massenproduktion ein, sondern beerdigte das Projekt wieder.