Erster Kinoabend an der Mahnwache mit der Doku „Der laute Frühling“

Am Donnerstag Abend fand auf der Mahnwache das erste Freilicht-Kino mit anschließender Diskussionsrunde statt. Die Doku „Der laute Frühling“ beleuchtet Perspektiven, wie die Klimabewegung von den globalen emanzipatorischen Protesten der letzten 20 Jahre lernen kann. Ausgangspunkt der Analyse ist dabei die Erkenntnis, dass die Überwindung des kapitalistischen Systems unumgänglich ist, um die menschliche Zivilisation zu erhalten.

Das gelingt – so die These des Films – nur über die Organisierung und Aneignung der Produktionsstätten durch die Beschäftigten selbst. Unter anderem am Beispiel des VW-Werks in Wolfsburg illustriert die Doku, wie so eine revolutionäre Transformation ablaufen kann.

In der anschließenden Diskussion am Lagerfeuer diskutierten die Besucher*innen differenziert über die Ansätze des Films. Inwieweit kann es sinnvoll sein, einer Lohnarbeit an strategisch wichtigen Stellen nachzugehen, um von innen das System umzukrempeln? Was können wir von den Arbeiter*innen-Kämpfen im Globalen Süden lernen? Wie funktioniert emanzipatorische gesellschaftliche Veränderung überhaupt?

Eine Erkenntnis des Films wird auch in der aktuellen deutschen Politik deutlich: Linke Parteien werden die dringend nötige Transformation nicht richten. Denn – wie Andreas Malm im Film betont – die inhärente Aufgabe von kapitalistischen Staaten ist es, die Räder des Wirtschaftssystems zu ölen. Auch wenn dieses System unsere Lebensgrundlagen zerstört. Was uns bleibt, ist eine Organisierung von unten.

– Lotte Herzberg